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Alkoholpolitik und Volksgesundheit

Wirksamkeit von Alkohol-Prävention

Dienstag 29. November 2011 von htm

DIMDI, das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information, veröffentlichte jüngst seinen Bericht zur Prävention des Alkoholmissbrauchs von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Hierfür unternahm das Institut eine systematische Literaturrecherche in 34 Datenbanken und wählte aus 401 gefundenen Studien 59 zur genaueren Analyse aus.

Die Mehrzahl der Studien stammt aus den USA, neun Studien sind aus Deutschland. Als wirksam erwiesen sich ein Familieninterventionsprogramm, personalisierte computergestützte Interventionen an Schulen und Universitäten, kurze motivierende Interventionen und zentrale Elemente der Verhältnisprävention.

Gerade aber verhältnisbezogene Maßnahmen, z.B. Steuer- und Preiserhöhungen, Verkehrskontrollen und Kontrollen des Verkaufspersonals, Einschränkungen der Zugriffsnähe und Werbemöglichkeiten (Displays, Aufsteller) für alkoholische Getränke weisen eine hohe Effektivität auf. Traditionelle (universelle) Medienkampagnen sowie Informations- und Erziehungsprogramme an Schulen erwiesen sich nicht als effektiv.

Der Bericht zeigt die Notwendigkeit der Entwicklung spezifischer und zielgruppenorientierter Präventionsmaßnahmen für den deutschen Kontext. Dazu gehören die verbindliche Definition von Zielgrößen (Reduktion des Konsums, Änderung des Verhaltens) sowie eine verbindliche Definition und empirische Bestimmung riskanten Alkoholkonsums. Vor der Einführung von Präventionsmaßnahmen (so DIMDI) sollte deren Wirksamkeit eindeutig belegt sein, was gegenwärtig nur selten der Fall ist. (Quelle: Newsletter der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen DHS, 29.11.11) http://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta309_bericht_de.pdf
Kommentar: Unwirksame Alibiübungen zu verkaufen ist einfacher, als effektive Verhältnisprävention durchzusetzen.

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CH: Was ist Suchtprävention?

Dienstag 4. Januar 2011 von htm

Zum 25-Jahre Jubiläum der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich hat Martin Küng einen Text geschrieben darüber, was es heisst, zu «handeln bevor eine Sucht entsteht». Der Übersichtsartikel «Was ist Suchtprävention?“ (pdf, 21S., 1Mb) soll das Fachgebiet theoretisch einordnen, wichtige Begriffe definieren, Ziele und Methoden beschreiben, die Wirksamkeit der Massnahmen sowie die Perspektiven der Suchtprävention thematisieren. (Quelle: Infoset Newsletter Januar 2011) Kommentar: Boshaft könnte man sagen, dies sei ein Versuch, von einer wirksamen Alkoholprävention abzulenken. Sie deckt sich offenbar mit den behördlichen Versuchen, Prävention zu betreiben ohne irgendwo anzuecken. Von den internationalen Erkenntnissen über die Wirksamkeit der Alkoholprävention kein Wort. Thomas Babor et al. nicht gesehen, die WHO-Resolution für eine globale Alkohol-Strategie unbekannt. Soll damit vertuscht werden, dass die seit bald 20 Jahren kontraproduktiv wirkende Gesundheitsförderung versagt hat? Besonders „köstlich“ ist dieser Schluss: „Es lässt sich jedoch die Hypothese aufstellen, dass die Suchtprävention der letzten Jahre in der Schweiz nicht den Konsum von Substanzen verhindert hat, aber das Entstehen von süchtigem Verhalten reduzierte. Suchtprävention ist also in der Lage, den gewünschten Effekt zu erzielen.“ Wahr ist, dass der Alkoholkonsum nur leicht gesamthaft zurückging, kaum wegen der Suchprävention, dass aber das regelmässige jugendliche Binge Drinking dank dem Versagen der Prävention und der verantwortungslosen Gesellschaft erst möglich wurde.

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Die WHO hat ihren Entwurf zur Alkohol-Strategie veröffentlicht

Mittwoch 9. Dezember 2009 von htm

Der Entwurf ist nun auf der Homepage der WHO erhältlich: http://www.who.int/substance_abuse/activities/globalstrategy/en/index.html, und hier: http://apps.who.int/gb/e/e_eb126.html.
Das Dokument besteht aus drei Teilen: Der Bericht des Sekretariats mit dem Entwurf einer Strategie für das WHO Executive Board zur Behandlung; Beilage 1 ist der Strategie-Entwurf, Beilage 2 eine zweiseitige Zusammenfassung der Beweise für die Wirksamkeit und Kostenwirksamkeit der Massnahmen. Zusätzlich gibt es ein Bibliographie über Beweise zu schädlichem Gebrauch von Alkohol, auf einem separaten Dokument auf der gleichen Webseite veröffentlicht. Kommentar: Dies ist einer der wichtigsten Vorgänge in der Alkoholpolitik der letzten Jahre. Man kann nur hoffen, dass die Ländervertreter nicht alles verwässern, und dass die Mitgliedstaaten die Vorschläge umsetzen werden.

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Forschungsstand bei Resveratrol

Montag 13. Juli 2009 von htm

Wenn Rotwein gut sein soll, sind dann Resveratrol-Pillen sogar besser? In einem ausführlichen Artikel wird der Forschungsstand bei Resveratrol aufgezeigt. (The Health Report: Los Angeles Times, 13.7.09) Kommentar: Die Weinproduzenten behaupten, Wein sei gesund, weil er Resveratrol enthält. Dieser Artikel zeigt, dass es noch Jahre dauert, bis zuverlässige Aussagen über Wirksamkeit und Dosierung von Resveratrol erhältlich sein werden. (Siehe auch bei „Interventionen“ unsere Beschwerde beim Schweizer Presserat.)

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