Donnerstag 19. Juni 2014 von htm
14.06.2014
Redaktion
Tages-Anzeiger
Leserforum
8004 Zürich
Leserbrief zu „Beizen ohne Bierwerbung“ am 12.06.14 im Tages-Anzeiger, Kehrseite, nicht online.
Seit einem Jahr ist in der Türkei Alkoholwerbung rigoros verboten. Und siehe da! Was unsere Alkohol- und Werbeindustrie stets verleugnet, wenn Alkoholwerbung ein Thema ist, der Bierkonsum ist in dieser Zeit um 12% zurückgegangen, und der grösste Bierproduzent hat Anfang April bereits ein Werk in Westanatolien geschlossen.
Man müsste nun untersuchen, ob eine Konsumverlagerung auf andere alkoholische Getränke im gleichen Umfang stattgefunden hat. Aber auf alle Fälle ist dieses Ergebnis sehr bemerkenswert. Leider pflegt die Mehrzahl unserer Politiker Untersuchungen und Erfahrungen im Ausland bei ihrer Meinungsbildung nicht zu berücksichtigen, so dass wir wohl weiterhin auf wirksame Massnahmen im Kampf gegen unsere Alkoholprobleme warten müssen. Der Bundesrat meint ja immer noch, es brauche diese nicht, weil der Konsum leicht rückläufig sei. Dass der risikohafte und der krankmachende Konsum steigen, was die Schäden steigen lässt, das ist ihm egal.
In unsern Presseerzeugnissen werden bereits die ersten Oktoberfeste angekündigt. An der Fussball-WM ist Budweiser-Bier in den Stadien; ein wichtiger Sponsor, der sogar die brasilianische Regierung dazu gebracht hat, ein bestehendes Gesetz umzustossen, das ein Alkoholverbot in den Stadien vorsah. Damit ist auch bei uns übers Fernsehen für viel Alkoholwerbung gesorgt. Also weiterhin die Profite den Alkoholmultis und die alkoholbedingten Sozialkosten und das damit verbundene Leid für die Bevölkerung.
Freundliche Grüsse
Hermann T. Meyer, Effretikon
(mit leichten Kürzungen am 20.6.14 veröffentlicht)
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Dienstag 1. Mai 2012 von htm
In der westanatolischen Stadt Afyonkarahisar heißt es künftig „Schluss mit lustig“. Dort wurde der Verkauf und Konsum von Alkohol auf öffentlichen Plätzen nun „zum Wohle der Allgemeinheit“ verboten.
Es ist, laut einer Erklärung von Gesundheitsminister Recep Akdağ, der sich dem Kampf gegen Alkohol und Rauchen verschrieben hat, das erste Verbot dieser Art, das bisher in der Türkei ausgesprochen wurde (erst im letzten Jahr kam es auch hier zu Steuererhöhungen – mehr hier).
Und das jetzt in Afyonkarahisar geltende Verbot ist weitreichend: Es verbietet den Verkauf und den Konsum Alkohol auf öffentlichen Plätzen wie etwa in Parks, auf Grillplätzen, in Gärten, Bushaltestellen oder auf Straßen, an Grabstätten, Brücken, Kirchen, kulturellen und historischen Stätten sowie in verlassenen Gebäuden. Darüber hinaus ist der Genuss von Alkohol, so berichten die türkischen Medien, in allen Arten von Fahrzeugen – darunter auch die öffentlichen Verkehrsmittel – untersagt.
Frieden und Sicherheit in der Stadt soll gewahrt bleiben
Doch warum greift man zu derart drastischen Verboten? Ein Erklärungsversuch kommt aus dem Büro des Gouverneurs von Afyonkarahisar. Hier lautet die Argumentation, dass man mit dem Verbot den “Frieden und die Sicherheit innerhalb der Grenzen der Stadt sicherstellen und Verbrechen verhindern” möchte (im letzten Sommer gingen die türkischen Behörden zudem massiv gegen Alkoholpanscher vor – mehr hier).
(Quelle: Google Alkohol News, 27.4.12) deutsch-tuerkische-nachrichten.de, 27.4.12
Kommentar: Im grossmehrheitlich muslimischen Staat der Türkei schreibt schon die Religion einen alkoholfreien Lebensstil vor. Es erstaunt deshalb nicht, dass hier einmal durchgegriffen wurde, nachdem der Einfluss des Westens sich auf diesem Gebiet schädlich ausgewirkt hat. Sogar in unsern Gefilden werden bekanntlich teilweise Alkoholverbote eingeführt. Man vergisst auch gerne, dass die Mehrheit der Weltbevölkerung alkoholfrei lebt und alkoholische Getränke, würden sie heute bei uns eingeführt, wegen ihrer schädlichen Wirkungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft, gleich wieder verboten würden.
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Samstag 22. Januar 2011 von htm
In den Umfragen liegt die AKP derzeit bei mehr als 40 Prozent und damit unangefochten an der Spitze. Der „Efes Pilsen Spor Kulübü“ ist einer der erfolgreichsten Basketballclubs der Türkei. Doch er wird nicht mehr lange so heißen: Der Verweis auf den Alkohol im Vereinsnamen muss verschwinden. (Wir berichteten darüber, Adm.) Das ist nur eine von mehreren Dutzend neuen Vorschriften, mit denen die türkischen Behörden insbesondere junge Leute vor den Gefahren des Alkohols bewahren wollen – wobei die Türken bis zu einem Alter von 24 Jahren als jung eingestuft werden. … (Quelle: Google Alkohol News, 21.1.11) tt.com, 20.1.11 / siehe auch nzz.ch, 22.1.11 unser Online-Kommentar: Welche Motive man auch immer hinter Erdogans Vorgehen vermutet, wenn er den Alkoholkonsum reduzieren möchte, hat er meine volle Unterstützung. Wir in Mitteleuropa kennen leider kaum Regierungen, die mit solchen Massnahmen Punkte auf der rechten Seite sammeln wollen oder können. Obwohl wir solche Massnahmen viel dringender nötig hätten. Welche Regierung beruft sich schon auf die Weltgesundheitsorganisation? Deren Resolution für eine globale Alkoholstrategie hat man zwar im Mai 2010 mitunterschrieben, aber sie umzusetzen hat man gar keine Lust. Der Druck der Alkoholindustrie ist stärker. Die Bevölkerung zahlt wie bisher die Zeche.
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Freitag 5. November 2010 von htm
Veranstalter der gefragten Maturareisen werben in Schulklassen mit hartem Gratis-Alkohol. Die Schulbehörde sieht darin kein Problem.
Als Dietmar Tunkel 1992 maturierte, mag er von allem Möglichen geträumt haben, aber nicht davon, dass sich seine nebenbei geborene Geschäftsidee so locker zu einem wahren Hit entwickeln sollte: Er organisierte eine Türkei-Reise für seine Maturaklasse, erkannte, dass er eine Marktlücke entdeckt hatte, und beschloss, diese professionell zu bespielen. Er gründete mit seinem Partner Alexander Knechtsberger das Unternehmen Splashline und landete damit einen durchschlagenden Erfolg: Von den österreichweit 40.000 jährlichen Maturanten buchen heute fast 70 Prozent den rauschenden All-inclusive-Trip in die Türkei, rund 50 Prozent treten die Reise auch tatsächlich an (siehe Kasten Seite 36): eine Woche Vollgas der Marke Ballermann für rund 1000 Euro. … (Quelle: Google Alkohol News, 4.11.10) profil.at, 4.11.10 mit unserem Online-Kommentar: Sie haben völlig recht. Ich frage mich, warum die Behörden hier nicht schon lange eingegriffen haben. Das ist ein fertiger Skandal. Gibt es in Österreich keine Stellen, die für den Jugendschutz aktiv sind?
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Freitag 29. Oktober 2010 von htm
Schwarzbrenner freuen sich – Türken trinken immer mehr – Staatshaushalt soll profitieren. – Die islamisch geprägte Regierung der Türkei hebt die Alkoholsteuern kräftig an – um bis zu 30 Prozent. Kritiker sehen darin einen weiteren Beweis für religiöse Motive der Erdogan-Regierung, die von ihren Gegnern als Islamistentruppe gesehen wird. Doch die Wirklichkeit sieht etwas anders aus: Ankara ist auf der Jagd nach Steuereinnahmen. (Quelle: Google Alkohol News, 29.10.10) nordbayern.de, 28.10.10
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Mittwoch 16. September 2009 von htm
Der Alkohol-Absatz in der Türkei ist deutlich gestiegen. Im ersten Halbjahr seien 536,3 Millionen Liter an alkoholischen Getränken verkauft worden, 4,5 Millionen Liter mehr als im Vorjahreszeitraum, berichteten türkische Medien am Dienstag unter Berufung auf die Behörden. Experten schreiben diesen Zuwachs vor allem Erfolgen beim Kampf gegen den Schwarzmarkt für Alkohol zu, wie die Zeitung „Vatan“ schreibt. (Quelle: Google Alkohol Alert, 16.9.09) google.com, 15.9.09 Kommentar: Die Zunahme beträgt gut 0.8%. Ist das deutlich? Im Hinblick auf die schlechte Tourismus-Konjunktur immerhin bemerkenswert.
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Mittwoch 1. Juli 2009 von htm
Bei den schon seit 2005 laufenden EU-Beitrittsverhandlungen gehen die EU und die Türkei nun einen Schritt weiter. Am heutigen Dienstag sind Gespräche über Fragen der Besteuerung vereinbart worden. Somit laufen die Verhandlungen erst in elf der 35 Kapitel, in denen die Gespräche aufgeteilt sind. Die Türkei müsse ihre überhöhten Alkohol-Import-Aufschläge senken. (Quelle: Google Alkohol News, 1.7.09) Focus online, 30.6.09
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Samstag 11. April 2009 von htm
Nach dem Tod von drei deutschen Schülern auf Klasssenreise wurden weitere Tote durch Methylalkohol gemeldet. Die türkische Regierung fürchtet um den Ruf ihrer Hotellerie. Kritiker verlangen die Senkung der Alkoholsteuern oder die Unterbindung der Schwarzbrennerei. (Quelle: Tages-Anzeiger, 10.4.09) stern.de, 6.4.09Kommentar: Vielleicht sollte die Türkei das System der Eidgenössischen Alkoholverwaltung übernehmen, welche die Schwarzbrennerei ziemlich in den Griff bekommen hat. Die Türkei hat ja schliesslich bereits unser Zivilgesetzbuch übernommen.
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Montag 6. April 2009 von htm
Das Drama um den gepanschten Alkohol in der Türkei hat zwei weitere Opfer gefordert: Die beiden mit Methanol vergifteten Lübecker Komapatienten sind nach Angaben der Uniklinik tot. Sie waren 17 und 19 Jahre alt. (Quelle: Google Alkohol Alert, 6.4.09) FOCUS ONLINE, 6.4.09
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Samstag 28. März 2009 von htm
Ein Schüler ist tot, zwei weitere liegen im Koma: Ein Trinkgelage auf einer Klassenfahrt von Schülern aus Lübeck in die Türkei sorgt bundesweit für Bestürzung. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Es besteht der Verdacht einer Methylalkohol-Vergiftung. (Quelle: Google Alkohol Alert, 28.3.09) WELT ONLINE, 27.3.09
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