Warum ein Sylter Barkeeper zum Seelsorger wird
Freitag 3. Dezember 2010 von htm
Sieben Jahre stand Hannes Speckle hinter Kampener Bartresen. In den langen Sylter Nächten machte der 34-jährige Österreicher seine Erfahrungen mit den vermeintlich Schönen und Reichen. Erfahrungen, die den Hotelfachschul-Absolventen zu einem radikalen Schnitt in seinem Leben bewogen. Seit einem Jahr absolviert er an der Theologischen Hochschule des berühmten Stiftes Heiligenkreuz bei Wien eine theologisch-philosophische Ausbildung. Sein noch nicht endgültig feststehendes Ziel ist der Anschluss an einen der großen Mönchsorden oder gar das Amt eines katholischen Priesters.
Die dickbauchige Champagnerflasche und die flackernde Kerze, die vor dem modisch gekleideten Speckle auf dem Tisch stehen, sind Symbole für sein bisheriges Leben. Ein Leben zwischen nächtlichen Gesprächen am Tresen und einem von tieferen Werten geprägten Glauben. Werten, nach denen er beim Großteil seiner Bar-Kundschaft zumeist vergeblich gesucht hat. Ohne die Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Menschen verallgemeinern zu wollen, hält er sie im Ergebnis doch für symptomatisch. Sein persönliches Fazit fällt entsprechend radikal aus: „Irgendwann musste ich nein zu alledem sagen. Nicht zu den Menschen, sondern zu ihren Aktivitäten, ihrer Philosophie, die aus der Gier nach Profit, Designerklamotten und Konsum besteht.“ (Quelle: kreuz.net, 3.12.10) shz.de, 2.11.10 Kommentar: Wieder einmal hat einer die alkoholische Scheinkultur durchschaut und Konsequenzen für sein Leben gezogen. Ist leider eher selten geworden.
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