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Alkoholpolitik und Volksgesundheit

Leserbrief zu Effretikon und die Leberzirrhose-Toten

Dienstag 29. März 2016 von htm

19.03.2016

„regio“
Bezirk Pfäffikon

Per E-mail

 

Leserbrief zu „Alkoholprobleme: Illnau-Effretikon auf dem 2. Platz“ am 17.3.16

Die Toten durch Leberzirrhose haben seit jeher als Gradmesser für die Schwere des Alkoholproblems in einem Land gegolten.
Ein paar Zahlen zur Entwicklung dieser Todesart: Jahresmittel 1933/38: 229. 1972: 807; 1994: 539; 2015: 700. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt bei Männern   bereits bei einem täglichen Konsum von 50 bis 80 g über 10 bis 15 Jahre deutlich an. Bei Frauen erhöht es sich bereits durch einen täglichen Konsum von mehr als 20 g, über den gleichen Zeitraum getrunken, deutlich. 10 g entsprechen etwa einem Standardglas.

Die Folgen des Alkoholkonsums beschränken sich bekanntlich nicht auf dieses Krankheitsbild. Unfalltote und -Invalide, über 60 Krankheiten, 200‘000 bis 300‘000 Alkoholkranke, über 100‘000 Kinder und Jugendliche, die in alkoholbelasteten Familien leiden, Gewalt, sexuelle Gewalt, Familientragödien bis zur Scheidung, Suizide, usw. Dazu mehrere Milliarden Sozialkosten, die wir alle ungefragt tragen müssen.

Ist Prävention wirklich unnötig? Die bürgerlichen Parteien glauben standhaft, die Eigenverantwortung genüge. Die Fakten liefern leider ein anderes Bild. Ihre Untätigkeit kostet jedes Jahr Menschenleben, Leid und viel Geld. Dabei ist schon lange bekannt, welche Massnahmen den Konsum und die Schäden wirksam reduzieren würden. Aber der Wille in der Politik und bei den meisten Exponenten der Zivilgesellschaft fehlt, etwas an der Situation zum Wohle der Gesellschaft zu verändern. Die Interessen der Alkoholindustrie und deren Lobby werden höher gewichtet und/oder der eigene Alkoholkonsum verhindert eine nüchterne Betrachtungsweise.

Die Rolle, die die Sportverbände spielen, ist eine von vielen Ursachen des Alkoholproblems im Lande. Dazu gibt es schweizerische Untersuchungen.

Auf meiner Webseite habe ich eine Projekt-Idee entwickelt, welche die Schäden stark reduzieren und gerade den Sportverbänden grosse finanzielle Mittel bringen würde. Die ganze Bevölkerung könnte profitieren. Aber, es bräuchte Leute mit Pioniergeist, ohne Scheuklappen.

Freundliche Grüsse

Hermann T. Meyer

(veröffentlicht am 24.3.16)

Kategorie: Alkoholindustrie, Alkoholkrankheit, Allgemein, Forschung, Geschlechtspezifische, Gesundheit, Jugend, Kinder, Konsumhaltung, Leserbriefe, Medizin, Nichtübertragbare Krankheiten, Politik, Schweiz, Sozialkosten, Sport, Statistik, Veröffentlichungen | Keine Kommentare »

Wahrscheinlicher Suizid des Kommandanten der Bündner Kantonspolizei

Donnerstag 28. Januar 2010 von htm

Markus Reinhardt leitete über ein Vierteljahrhundert (1984-2010) die Geschicke der Kantonspolizei Graubünden mit rund 400 Angestellten. Jetzt ist er tot. Der langjährige Kommandant hat sich vermutlich das Leben genommen. Man hat ihn gestern Morgen leblos in seinem Zimmer im Kongresshotel gefunden. Die Staatsanwaltschaft Graubünden hat eine Untersuchung eingeleitet. Es heisst, er habe Alkoholprobeme gehabt; er geriet kürzlich angetrunken am Steuer in eine Polizeikontrolle. Er sei längere Zeit in ärztlicher Behandlung gewesen und seine Chefin, die Justizministerin, habe ihn intensiv begleitet. (Quelle: Tages-Anzeiger, 28.1.10) Kommentar: Trauer um ein weiteres Opfer von König Alkohol. Wann und wie hat das Unheil seinen Lauf begonnen? In der Studentenzeit, bei den Militärkollegen, bei den Behördenanlässen? Alkohol ist immer dabei. Oft zerbrechen die Feinfühligen. Aber die Gesellschaft hat kein Einsehen. Der Alkoholrubel muss rollen.

Kategorie: Allgemein, Arbeitsplatz, Geschichten, Politik, Prominenz, Schweiz, Verkehr | Keine Kommentare »

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