Leserbrief zur Alkoholikerkarriere des WEF-Polizeichefs
Donnerstag 25. Februar 2010 von htm
Leserbrief zu „Alkoholsucht des WEF-Polizeichefs war schlimmer als zugegeben“ vom 19.2.10 und
„Bündner SVP fordert eine „Reinhardt-PUK““ vom 20.2.10 beim Tages-Anzeiger
Eine Alkoholikerkarriere, wie sie in der Schweiz zu Hunderttausenden stattfindet, endet wie viele andere auch im Tod. Genau so tragisch und wie oft mit einem ebenso falsch reagierenden Umfeld. Der Unterschied zum „Normalfall“ liegt in der gesellschaftlich exponierten Position des Betroffenen, des damit verbundenen Sicherheitsrisikos und des dadurch zwangsläufig entstandenen Medieninteresses.
Bei den politisch mitbetroffenen Behörden und Parteien wird nun auf Schadensbegrenzung gemacht (FdP) oder versucht, noch Kapital herauszuschlagen (SVP). Beide Parteien würden sich besser darauf konzentrieren, ihre Position in Bezug auf das Alkoholproblem prinzipiell zu überdenken. Sie sind es vor allem, die seit jeher verhindern, dass eine evidenzbasierte, wirksame Alkoholprävention in unserem Land die alkoholbedingten Schäden massiv verringern könnte. Im Mai wird die WHO an ihrer Generalversammlung über eine globale Alkoholstrategie debattieren und entscheiden. Es wäre höchste Zeit, dass die beiden Parteien ihre Verantwortung endlich wahrnehmen und die Umsetzung dieser WHO-Resolution in der Schweiz ermöglichen würden. Dann wäre der WEF-Polizeichef nicht umsonst gestorben.
Freundliche Grüsse
Hermann T. Meyer
(ungekürzt veröffentlicht am 25.2.10) (Am 1.3.10 auch von der Neuen Zürcher Zeitung ungekürzt veröffentlicht.)
Kategorie: Alkoholkrankheit, Allgemein, Arbeitsplatz, Gewalt/Kriminalität, Leserbriefe, Politik, Prominenz, Schweiz, Verhältnis-Präv., Verschiedene, Weltgesundheits-Org. | Keine Kommentare »