Replik im Tages-Anzeiger zur Prävention
Freitag 2. Oktober 2009 von htm
Am Tag nach dem Artikel „Zu viel Prävention schadet“ kommt ein Replik vom Präsident der Zürcher Lungenliga, Otto Brändli: „Gesundheitsprävention ist wie Impfen“. Darin weist er richtig auf die Unterschiede zwischen der Verhaltens- und der Verhältnisprävention hin. Er erwähnt, dass z.B. Steuern wirksam sind, die ein Produkt verteuern. Und bringt dies in Zusammenhang mit Stoffen, die Übergewicht nach sich ziehen. Dann schreibt er: „Weniger Sorgen macht mir der Alkohol, den die meisten im Griff haben, weil sich die Menschen unseres Kulturkreises über Jahrtausende daran adaptieren konnten“. Einen solchen Schwachsinn liest man sonst nur bei der Alkohollobby. Offenbar ist da bereits ein Verteilungskampf ausgebrochen. Die Antirauch-Lobbies haben doch inzwischen ihre Ziele mehr oder weniger erreicht. Warum wollen sie jetzt verhindern, dass in der Alkoholfrage, die von der WHO als praktisch gleichbedeutend gewichtet wird, die aber eine wesentlich stärkere soziale Komponente aufweist, endlich auch Verbesserungen erzielt werden? Der Tag mit dem Krankenkassen-Prämien-Schock wäre doch der geeignete Zeitpunkt.
(Quelle: Tages-Anzeiger, 2.10.09, nicht online)
Kategorie: Alkoholsteuern, Allgemein, Andere Drogen, Gesundheit, Politik, Schweiz, Verhaltens-Präv., Verhältnis-Präv., Zitate | Keine Kommentare »