Sonntag 29. Mai 2011 von htm
Von Jean-Martin Büttner. Aktualisiert am 28.05.2011 im Tages-Anzeiger vom 28.5.11.
Der Kunsthistoriker Peter Richter feiert in seinem neuen Buch die Freude am Trinken. Er sieht sie ernsthaft in Gefahr.
Der 37-jährige Schriftsteller und Kulturjournalist («Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung») schreibt an gegen den Druck der Präventionspolitiker. Sein Buch «Über das Trinken» (Goldmann, München) durchsetzt eine amüsante Kulturgeschichte des Alkohols mit Kapiteln zur Politik und Literatur, zum Saufen und Trinken. Dazwischen berichtet Richter von eigenen Erfahrungen – leidvollen und anderen. Er verklärt und verdammt nicht, schreibt geistreich und gescheit. Wenn auch, dies der einzige Einwand, allzu süffig. (jmb) Kommentar: Nun hat auch der Tages-Anzeiger wie die NZZ (abgesprochen?) am Ende der nationalen Dialogwoch „Alkohol“ die Diskussion mit einem wie Richter schreibt „amüsanten“ Beitrag „bereichert“, der dem schwersten sozialmedizinischen Problem der Schweiz in keiner Weise gerecht wird und falsche Informationen verbreitet. Offenbar ist dies die einzige journalistische Spielart, die unter dem Druck der Alkohollobby noch möglich ist. So weit ist unsere Pressefreiheit verkommen! Wo ist die sogenannte Presse-Kritik? Und der Schweizer Presserat mit seinen schönen Rechten und Pflichten des Journalisten? (siehe unser Leserbrief)
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Donnerstag 21. Januar 2010 von htm
Die Bilder in den Medien von haltlos betrunkenen Jugendlichen erschrecken viele Eltern. Es scheint, dass das exzessive Komasaufen bei Kindern und Jugendlichen äußert populär ist. Hundertprozentig können Eltern ihre Kinder nicht vor Alkohol schützen. Aber mit unseren Tipps helfen Sie Ihren Kindern, den Verlockungen des Alkohols selbstbewusst zu widerstehen. (Quelle: Google Alkohol Alert, 20.1.10) vnr.de, 20.10.10
Online-Kommentar: 1981 gab ich als wahrscheinlich erster eine Eltern-Information heraus mit solchen Ratschlägen, weil die entsprechenden Eltern-Abende der Suchtprävention die Eltern ziemlich ratlos zurückliessen. Hier ein paar Punkte daraus:
Sie werden nie Gewissheit haben, dass Ihr Kind vom Drogenkontakt verschont bleibt, aber Sie können Ihrerseits die Möglichkeiten vorzubeugen, 100prozentig ausnützen und das in Ihrer Macht Liegende tun, wenn Sie nur wollen!
Einige Vorschläge werden für Sie wahrscheinlich neu sein, vielleicht sogar zum Widerspruch herausfordern, was beim heutigen Informationsstand der Bevölkerung nur natürlich wäre…(Heute noch genau so)
– Verführen Sie nicht die eigenen Kinder zum Alkoholkonsum, wie es bei Familienfesten oft vorkommt.
– Denken Sie daran, dass ein Alkoholvorrat in der Wohnung (Hausbar) oder im Keller die Kinder in Ihrer Abwesenheit zum Neugierkonsum verleiten kann.
– Erziehen Sie Ihre Kinder zu kritischem Konsumieren, zum Verzichtenlernen, zum Mut, zur eigenen Meinung in der Gruppe zu stehen. Vergessen Sie auch hier das eigene Beispiel nicht.
– Bleiben Sie mit Ihren Kindern im Gespräch. Versuchen Sie, Drogenprobleme, die durch Massenmedien oder in der Nachbarschaft bekannt werden, sachlich zu diskutieren.
– Halten Sie guten Kontakt mit dem Lehrer Ihrer Kinder.
– Helfen Sie, wenn die Möglichkeit besteht, bei den Vorbereitungen von Klassenlagern und Schülerfesten mit.
– Fordern Sie Lehrer, Behörden und Politiker auf, in der Schule ein Klima zu schaffen, das frei ist von Alkohol, Tabak und andern Drogen.
– Denken Sie daran, dass auch Ihr eigenes Freizeitverhalten bewusst oder unbewusst ein wichtiger Miterzieher sein kann.
– Lenken Sie die Freizeitgestaltung Ihrer Kinder behutsam. Schicken Sie Ihre Kinder nur in Vereine, die keine ausgesprochene Drogengefahr bedeuten. Besondere Vorsicht ist leider bei gewissen Sportvereinen nötig. (Heute besonders über: Alkoholsponsoring) Lernen Sie die Leiter persönlich kennen und halten Sie Kontakt zu Ihnen.
– Schicken Sie Ihre Kinder nach Möglichkeit in eine gute, alkoholfrei lebende Jugendgruppe. Helfen Sie beim Aufbau einer neuen Gruppe mit, falls keine vorhanden ist.
– Unterstützen Sie alle politischen Vorstösse, die den Konsum der legalen und illegalen Drogen einschränken, z.B. Getränke- und Tabaksteuern, Werbeverbote, Jugendschutzgesetze, Bedürfnisklausel in Wirtschaftsgesetzen, Preisgestaltung in Restaurants (alkoholfreie Getränke sollten billiger sein als Bier), usw.
– Wählen Sie keine Politiker, die wirtschaftliche Interessen über Aspekte der Volksgesundheit stellen oder sogar direkt Alkohol- oder Tabakwerbung betreiben.
– Unterstützen Sie Zeitungen, die trotz der Drogenwerbung versuchen, die Pressefreiheit in ihrem Bereich zu retten.
– Unterstützen Sie Bestrebungen, die Sozial- und Präventivmedizin zu stärken.
Sie sehen, in 29 Jahren kein Fortschritt. Dank Falschinformation und alkoholfreundlicher Politik.
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