Dienstag 27. September 2016 von htm
16.09.2016
Redaktion
Tages-Anzeiger
Leserforum
8004 Zürich
Leserbrief zu „Jetzt können wir das Elend begraben“ am 16.9.16
Wir können uns zu Recht freuen über den glücklichen Abschluss dieses elenden Kapitels unserer jüngeren Geschichte. Die Kinder der Landstrasse und die Verdingkinder haben uns lange genug belastet.
Eine andere Gruppe von Kindern aber, die seit über 100 Jahren auf eine adäquate Behandlung wartet, sind die mehr als 100‘000 alkoholbehinderten Kinder allein in der Schweiz. Sie stehen unter ständigem psychischem Stress und erleben eine Jugend als emotionale Achterbahnfahrt. Zu Hause erwarten sie ängstlich den nächsten Elternstreit und in der Schule können sie die gewünschten Leistungen nicht erbringen, fallen oft auch als verhaltensgestört auf und keiner weiss warum. Die Lebenschancen sind reduziert, viele werden später selber einer Sucht zum Opfer fallen.
Sicher ist es für Politiker leichter, sich für die Fehler früherer Generationen zu entschuldigen und den letzten Überlebenden jener Zeit Geldgeschenke als symbolische Kompensation für die erlittenen Leiden auszuteilen, als auf das permanente Leiden der heutigen Kinder und Jugendlichen in alkoholbelasteten Familien zu reagieren. Nicht zuletzt deshalb, weil sie selber Teil des Problems sind: Sie verhindern mit ihrer nicht vorhandenen sozialen Alkoholpolitik, dass die Zahl dieser alkoholbehinderten Kinder massiv abnehmen kann. Ganz zu schweigen von den andern alkoholbedingten Schäden, die unsere Gesellschaft der Alkoholindustrie, ihrer Lobby und unserm schlecht informierten Stimmvolk zu verdanken hat.
Freundliche Grüsse
Hermann T. Meyer, Effretikon
(nicht veröffentlicht)
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Freitag 18. März 2011 von htm
Gemeinsam mit der Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW (ginko), dem Landschaftsverband Rheinland, diversen Jugendschutzverbänden sowie dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen startet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ein neues Projekt, um dem Alkoholmissbrauch unter Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene entgegenzuwirken. … (Quelle: Google Alkohol News, 17.3.11) gesundial.de, 17.3.11 unser Online-Kommentar:
Im Artikel wird erwähnt, dass allein in Köln ca 30’000 Kinder in alkoholbelasteten Familien aufwachsen. Das sind die eigentlichen unschuldigen Opfer des Alkoholkonsums in der Gesellschaft. Hoffentlich denkt die geplante Prävention auch an diese Kinder, die oft die Hölle durchmachen und schlechtere Lebenschancen haben. Damit es weniger solcher Kinder gibt, müsste die Gesellschaft ihren Umgang mit Alkohol überdenken und den Konsum senken. Die Regierung blockiert weiterhin wirksame Massnahmen in diese Richtung, obwohl sie auch ihr bekannt sind.
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Dienstag 18. Januar 2011 von htm
Mit einer bundesweiten Aktionswoche vom 13. bis 19. Februar wollen mehrere Vereine auf die Nöte von Kindern suchtkranker Eltern aufmerksam machen. Wie sie heute in Berlin mitteilten, leiden rund 2,6 Millionen Kinder in Deutschland zum Teil gravierend unter elterlichen Suchterkrankungen. Dadurch trügen sie selbst Gesundheitsrisiken.
Die Aktionswoche läuft parallel zur „Children of Alcoholics Week“ in den USA und in Großbritannien. (Quelle: aerzteblatt.de, 17.1.11) unser Online-Kommentar: Das Problem der alkoholbelasteten Kinder stellt wohl eines der grössten alkoholbedingten Schadensgebiete in unserer Gesellschaft dar, von dieser aber immer noch tabuisiert. Wohl auch, weil es schwierig ist, diese Kinder zu finden. In der Schule sind sie vielleicht verhaltensauffällig, der Grund ist den Lehrern aber unbekannt. So werden sie noch zusätzlich durch falsche Einschätzung und Behandlung benachteiligt. Ihre Lebenschancen sind oft reduziert. Eine deutliche Verbesserung ihrer Situation wäre wahrscheinlich durch die Verringerung des Gesamtkonsums erreichbar, damit es weniger alkoholbelastete Familien gibt. Zusätzlich erschwert wird die Situation der Kinder noch, wenn eine vorgeburtliche Schädigung vorliegt, die nicht als solche erkannt wird. (FAS)
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