Dienstag 20. Juni 2023 von htm
Leserbrief zu «Warnkleber helfen nur Politikern» Tages-Anzeiger vom 8.6.23
Jean-Martin Büttner hat wieder einmal viel Fachkenntnis bewiesen. Bei den nötigen Massnahmen hebt er eine Möglichkeit, die Verfügbarkeit einzuschränken und den Jugendschutz hervor. Wahrscheinlich, weil er dem wirksamsten Mittel, den Konsum zu senken, nämlich die Preisgestaltung, kaum Chancen einräumt.
Seine dritte Massnahme, eine bessere Betreuung der Angehörigen, wurde noch kaum je in der Öffentlichkeit hervorgehoben. Dass 100’000 Kinder und Jugendliche in alkoholbelasteten Familien die Hölle erleben, sollte die PolitikerInnen wachrütteln.
Der kurze Schlussabschnitt «Wer sich nicht helfen lässt, handelt egoistisch. Wer den Süchtigen nicht helfen will, verhält sich skrupellos.» müsste noch ergänzt werden: Wer die Alkoholprävention nicht unterstützt schädigt sich und unser Land.
(veröffentlicht am 20.06.2023)
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Sonntag 29. Mai 2011 von htm
Von Jean-Martin Büttner. Aktualisiert am 28.05.2011 im Tages-Anzeiger vom 28.5.11.
Der Kunsthistoriker Peter Richter feiert in seinem neuen Buch die Freude am Trinken. Er sieht sie ernsthaft in Gefahr.
Der 37-jährige Schriftsteller und Kulturjournalist («Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung») schreibt an gegen den Druck der Präventionspolitiker. Sein Buch «Über das Trinken» (Goldmann, München) durchsetzt eine amüsante Kulturgeschichte des Alkohols mit Kapiteln zur Politik und Literatur, zum Saufen und Trinken. Dazwischen berichtet Richter von eigenen Erfahrungen – leidvollen und anderen. Er verklärt und verdammt nicht, schreibt geistreich und gescheit. Wenn auch, dies der einzige Einwand, allzu süffig. (jmb) Kommentar: Nun hat auch der Tages-Anzeiger wie die NZZ (abgesprochen?) am Ende der nationalen Dialogwoch „Alkohol“ die Diskussion mit einem wie Richter schreibt „amüsanten“ Beitrag „bereichert“, der dem schwersten sozialmedizinischen Problem der Schweiz in keiner Weise gerecht wird und falsche Informationen verbreitet. Offenbar ist dies die einzige journalistische Spielart, die unter dem Druck der Alkohollobby noch möglich ist. So weit ist unsere Pressefreiheit verkommen! Wo ist die sogenannte Presse-Kritik? Und der Schweizer Presserat mit seinen schönen Rechten und Pflichten des Journalisten? (siehe unser Leserbrief)
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Samstag 23. April 2011 von htm
„Kein Alkohol ist auch keine Lösung“ – Prävention Vorbildfunktion, aushalten, Nein sagen, trockenbleiben . . . Warum nur haben Gesunde so wenig Humor? Von Jean-Martin Büttner, im Tages-Anzeiger, 23.4.11. (Nur im Internet-Archiv einsehbar)
Kommentar: Zugegeben, die Alkohollobby hat in den letzten Tagen massiv einstecken müssen. Dass aber bereits zum ziemlich letzten Mittel einer Gegenoffensive gegriffen werden muss, wenn die Argumente ausgehen, überrascht doch etwas: Die Menschen, die möglichst verantwortungsbewusst und gesund leben, der Lächerlichkeit preiszugeben. Ich hoffe sehr, Jean-Martin Büttner wurde zu diesem Artikel gezwungen. Er, der sich intensiv mit dem Raucherproblem befasste und sich gegen das Verleger-Diktat wehrte. Der Artikel ist weit unter seinem Niveau. Von Humor keine Spur. Die Behandlung des Alkoholproblems ist übrigens in der Schweiz, wie oft auch anderswo, ein Trauerspiel. Und wenn dabei Humor vorkommt, dann der: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
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Samstag 28. August 2010 von htm
Zitat aus dem Kommentar von Jean-Martin Büttner im Tages-Anzeiger vom 28.8.10 über die Entkriminalisierung junger Kiffer und die Suchtprävention:
(Schluss) ..“Solange der Staat dem Cannabiskonsum vorbeugen will und gleichzeitig Werbung für weit gefährlichere Drogen erlaubt, macht er sich unglaubwürdig. Also wird er als Autorität nicht ernst genommen. Am wenigsten von jenen, um die er sich am meisten sorgt.“ Kommentar: Dieser Abschnitt könnte ein Zitat aus „Alkohol und Massenmedien“ der WHO Europa sein, das wir auf dieser Webseite im Zusammenhang mit der Droge Nr. 1, dem Alkohol, auch immer wieder verwenden. Erfreulich, dass die Einsicht langsam wächst.
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Mittwoch 17. Februar 2010 von htm
Leserbrief zu „Eine schreibt für alle“ im Tages-Anzeiger vom 30.1.2010:
Jean-Martin Büttner bringt es wieder auf den Punkt: „Der Einfluss einer Nachrichtenagentur zeigt sich nicht nur darin, worüber sie berichtet, sondern auch in dem, was sie verschweigt.“ Wie recht er doch hat. Genau wie damals, als er an gleicher Stelle schrieb, dass nur veröffentlicht wird, was sein darf.
Kumuliert man die beiden Tatsachen, trifft man präzise die Situation, die wir bei der Behandlung der Alkoholproblematik in unsern Medien vorfinden: Jüngste Beispiele:
Am 9.9.09 wurde der internationale Tag des Foetalen Alkoholsyndroms begangen: In Schweizer Medien kein Thema. Im November 2009 wurde versucht, mit einem Solidaritätstag auf die traurigen Lebensumstände der mehr als 100’000 Schweizer Kinder in alkoholbelasteten Familien aufmerksam zu machen: Es reichte gerade zu Kurzmeldungen. Kürzlich wurden Forschungsergebnisse einer Langzeitstudie bekannt, die zeigen, dass der vielgepriesene positive Effekt von mässigem Alkoholkonsum auf das Herz nicht zu belegen ist: Die Medien sind vielleicht noch am Ueberlegen, aber wahrscheinlich werden sie diese Meldung auch übergehen. Im Januar 2010 fand in Genf die Vorbereitungssitzung des Executive Board der WHO statt, die u.a. eine Resolution zu Handen der im Mai kommenden Generalversammlung verabschiedete, die den Mitgliedsstaaten eine umfassende Alkoholstrategie empfehlen möchte, mit der die weltweiten Schäden des Alkoholkonsums vermindert werden sollten. Aehnlich, wie vor Jahren die Tabakkonvention der WHO: Keine Reaktion in den Medien. In Deutschland ist die Presse voll von Berichten über Präventionsbemühungen im Hinblick auf Alkohol und die bevorstehende Fastnachtszeit: Bei uns kein Thema.
Dieses kombinierte Medienmonopol der Agentur, der Journalisten und Verleger wirkt sich auf die öffentliche Debatte in der Schweiz verheerend aus, d.h. diese wird erst gar nicht zugelassen. Unsere Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben keine Chance, sich für ihre Interessen zu wehren. Sie bleiben als ungefragte Passivtrinker in Geiselhaft der Alkoholindustrie und deren Komplizen.
Freundliche Grüsse
Hermann T. Meyer, Effretikon
(nicht veröffentlicht)
PS Korrektur: Der Solidaritätstag im November galt den alkoholkranken Männern. Auf die Kinder alkoholbelasteter Familien machte fast gleichzeitig die SFA mit einer Medienaktion aufmerksam. Wenigstens der Beobachter berichtete darüber ausführlich im Januar.
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