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Alkoholpolitik und Volksgesundheit

D: Bier ist nicht gleich Bier (im öffentlichen Nahverkehr)

Freitag 21. Januar 2011 von htm

In Bussen und Bahnen soll sich keiner alkoholbedröhnt daneben benehmen. Das ist eine vernünftige Forderung. Ein absolutes Verbot, dort Alkohol zu trinken, ist zwar schön radikal und hört sich so an, als ließe sich das Problem mit einem Federstrich lösen. Trotzdem ist es nicht das richtige Mittel.
Ein absolutes Verbot liegt in dem Besorgnis erregenden Trend, Bürger mit Zwangsmaßnahmen und immer höheren Bußgeldern zu beglücken. (Quelle: Google Alkohol News, 21.1.11) taz.de, 20.1.11 unser Online-Kommentar:
Gewalt und Vandalismus haben sehr wohl etwas mit Alkohol zu tun. Lesen Sie die Polizeistatistiken. Interessant ist, dass immer wieder das Argument der eingeschränkten Freiheit gebracht wird. Diese Freiheitsliebenden sollten einmal überlegen, wie ihre Freiheit von der Alkoholindustrie beschnitten wird. Sie zwingt uns alle, egal wie viel wir konsumieren, zur Zahlung der horrenden alkoholbedingten Sozialkosten (auch die aufgeschlitzten Bahnpolster fallen darunter) und das ungefragt ein Leben lang. Diese Freiheitsliebenden sind es auch, vor deren Stimmenverlust sich die Regierungen fürchten. Sie drücken sich deshalb, die nötigen wirksamen Massnahmen zu ergreifen, die z.B. die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt. Man muss sie allerdings auch ein wenig entschuldigen. Die Regierung und die Medien verheimlichen ihnen die nötigen Informationen, so dass sie ihre Vorurteile nicht loswerden können. Also weiterhin: Der Alkoholindustrie die Profite, dem Staat, dem Volk die Kosten.

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CH: Polizeistunde, Fertig lustig in Wetzikon

Donnerstag 23. Dezember 2010 von htm

Der Gemeinderat von Wetzikon verschärft die Bewilligungspraxis für eine verkürzte Nachtruhe. Ab kommendem Jahr enden sämtliche Veranstaltungen spätestens morgens um 2 Uhr. Damit stützt er sich auf die Polizeiverordnung der Gemeinde und seine eigene Geschäftsordnung, schreibt die NZZ am Mittwoch. (Quelle: Tages-Anzeiger, 22./23./12.10) unser Online-Kommentar: Die persönliche Freiheit endet dort, wo sie anderen schadet. Soweit klar. Schon mal daran gedacht, dass wir alle als Passivtrinker, wie die Weltgesundheitsorganisation sagt, in unserer persönlichen Freitheit massiv eingeschränkt sind, weil wir ungefragt ein Leben lang die alkoholbedingten Schäden ertragen dürfen? Neben dem Leid, das einzelne trifft, mit dem Zahlen der horrenden Sozialkosten. Nachtrag: Die Massnahme des Gemeinderats ist natürlich zweckmässig und die Polizeistunde sollte notfalls weiter zurückgesetzt werden.

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Online-Kommentar zu „SPD will Trinkverbote in Stuttgart“

Donnerstag 6. Mai 2010 von htm

Online-Kommentar: zu Die SPD verlangt Trinkverbote in Stuttgart. (Stuttgarter Zeitung online am 4.5.10) Das Problem ist doch, dass die Regierungsparteien mit der Alkoholindustrie dermassen vernetzt sind und/oder nicht über den eigenen Alkoholverbrauch hinwegsehen können. Deshalb interessiert es sie nicht, dass mit 16% weniger Gewaltfälle doch ein respektabler Erfolg verzeichnet wurde. Darum bringen sie es auch nicht fertig, ein wirkliches und erfolgversprechendes Präventionspaket zu schnüren. Die Folge sind dann solche Notstandsmassnahmen, die von den Freiheitsideologen immer leicht bekämpft werden können. Sie wollen ja gar keine Verbesserung, weil das die Erträge der Alkoholindustrie schmälern würde. Sie merken nicht, dass ihre Freiheit schon immer von der Alkoholindustrie eingeschränkt wurde. Sie sind, wie wir alle, Passivtrinker, die unter den Folgen des Alkoholkonsums leiden und ein Leben lang ungefragt die horrenden alkoholbedingten Sozialkosten mittragen.

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Leserbrief zu „Vorbeugen selten besser als heilen“

Mittwoch 17. Februar 2010 von htm

Leserbrief zu „Vorbeugen selten besser als heilen“, in der NZZ vom 2.2.2010 (nicht online)

Sie gewähren einem deutschen Hydrobiologen viel Raum, um in einem Rundumschlag die Prävention im Gesundheitswesen zu verdammen. Haben Sie keinen kompetenten Gesundheits-Fachmann dafür gefunden? Was hätte Herr Gärtner wohl gesagt, wenn die Schweinegrippe in voller Wucht ausgebrochen wäre, ohne dass genügend Impfstoff bereitgelegen hätte?
Dass er mit seinen Verallgemeinerungen auch Gebiete in Mitleidenschaft zieht, die dringend der Vorsorge bedürfen, ist ihm vielleicht nicht bewusst, oder gar beabsichtigt. Dieses Gefasel von Freiheit und Verantwortung auf diesen Seiten ist ja bald krankhaft. Er sollte sich einmal vorrechnen lassen, wie viele Milliarden weltweit für die Behebung von Alkoholschäden aufgewendet werden müssen, statt dass diese Beträge in die Vorsorge und für die Therapie eingesetzt werden können. Auch in der Schweiz geben wir jährlich über 6.5 Milliarden Franken aus. Letztendlich zahlt der Einwohner. Aehnliches wird es auch in andern Gesundheitssektoren festzustellen geben.
Eine Einschränkung der Freiheit im grossen Stil ist der Alkoholindustrie und ihren Komplizen anzulasten. Sie haben die Bevölkerung in Geiselhaft genommen und zur ungefragten Zahlung der Alkoholschäden und zum Ertragen der Minderung der Lebensqualität verpflichtet. Wann lehnt sich der Liberalismus endlich gegen diese Vergewaltigung auf? Lieber verdient er daran.
Freundliche Grüsse
Hermann T. Meyer
(nicht veröffentlicht)

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Leserbrief: „Verbotitis“

Mittwoch 20. Januar 2010 von htm

20.1.2010

„Der Zürcher Oberländer“
Redaktion Leserforum,
Postfach
8620 Wetzikon.

Per e-mail

Leserbrief zu „Es grassiert die „Verbotitis“ in unserem Lande“ , vom 20.1.2010

Der Fraktionspräsident der FDP im Kantonsrat durfte in einem grossen Artikel die von den Liberalen immer wieder herbeigeredete „Verbotitis“ bejammern. Er mischt dabei grosszügig Selbstverständlichkeiten und wichtige Probleme durcheinander, zitiert geschichtliche Grössen und sagt zwischendurch sogar etwas Wesentliches: „Meist steht im Hintergrund ein zu langes Zuwarten der Politik, Sorgen der Bevölkerung zu thematisieren, mit dem Resultat, dass es irgendwann dann „gnueg isch“ und über das Ziel hinausgeschossen wird.“ Dass dann über das Ziel hinausgeschossen wird, hat sich die bürgerliche Mehrheit im Kanton und im Bund aber selber zuzuschreiben, denn sie bestimmt die Gesetze weitgehend. Also wozu das Gejammer?
In mehr als 50 Jahren wurde in der Schweiz keine Vorlage zur Verbesserung der Alkoholsituation vom Volk angenommen, das immer wieder dem mit Millioneneinsatz vorgebrachten Arbeitsplatzargument der Bürgerlichen auf den Leim gekrochen ist. Wäre es nicht viel sinnvoller und für die Gesellschaft nutzbringender, wenn diese FDP und die andern bürgerlichen Parteien z.B. das Alkoholproblem als Ganzes wahrnehmen und problemorientiert sowohl lokal, kantonal wie national Lösungen anstreben würden, die den wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung trügen? Sie würden dabei sogar die Wirtschaft unterstützen, der sie doch immer zu dienen vorgeben.
Seit die Liberalen (!) vor 100 Jahren die erste Alkoholgesetzgebung durchbrachten, haben sie noch fast alle Verbesserungen der Alkoholproblematik bekämpft. Keine Rede davon, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhört, wo der Nächste betroffen ist. Das hat dazu geführt, dass wir heute alle Passivtrinker sind (aus Arbeitspapier der WHO), die ungefragt Zehntausende ein Leben lang an die Sozialkosten bezahlen und unter der verminderten Lebensqualität leiden. Das ist die Freiheit, die uns die FDP und ihre Glaubensbrüder verkaufen will. Und die Medien unterstützen sie dabei noch grosszügig. Das ist ihre Lesart von Pressefreiheit.

Hermann T. Meyer, Effretikon
(unbekannt ob veröffentlicht)

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Online-Kommentar zu Kommentaren auf www.sackstark.info

Samstag 7. November 2009 von htm

Sackstark und dessen Umfeld muss schon sehr betroffen sein, dass sie ein derartiges Sperrfeuer an abgedroschenen Gemeinplätzen loslassen, die mit der Wirklichkeit sehr wenig aber mit Interessenvertretung sehr viel zu tun haben. Es ist natürlich jedem selber überlassen, wie stark er sich als braves Schaf vom Alkoholkapital gängeln lassen, oder ob er sich nach Möglichkeit für sich und andere wehren will. Millionen werden vom Alkoholkapital in ihrer Freiheit beschnitten und nicht umgekehrt. Wir bezahlen ungefragt Unsummen für die Schäden, wir leiden unter kaputten Ehen, an Kindern, die die Pressespalten füllen und schlechte Perspektiven haben, usw.
Dass es schon immer Alkohol gab, wissen sogar die Elefanten in der Serengeti. Aber erst seit er industriell hergestellt und mit dem Ziel,immer mehr abzusetzen, vermarktet wird, ist er zur Volksdroge Nr. 1 geworden, übrigens auch zur Einstiegsdroge für illegale Drogen. Schön für die Schreiber von Sackstark und ihre Freunde, dass sie nie mit der Kehrseite der Medaille in nähern Kontakt gekommen sind, sonst würden sie anders denken – oder heucheln. www.sackstark.info, 7.11.09

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Schulprävention: Alkohol und die Freiheit „Nein“ zu sagen

Sonntag 4. Oktober 2009 von htm

Meine Gesundheitsstadt: 72 Jugendliche kamen zum Workshop der My Way Betty Ford Klinik
In einer Gesellschaft, in der Alkohol allgegenwärtig ist, haben es gerade Jugendliche nicht leicht, standhaft zu sein. Deshalb sei es wichtig, „dass ihr wisst was ihr wollt, wieviel, was und wielange ihr trinken wollt“, legte Robert Denner, pädagogischer Leiter des Freeway-Projekts der My Way Betty Ford Klinik den 72 Schülern ans Herz, die am Donnerstag am Workshop „Feiern oder Saufen“ teilnahmen. (Quelle: Google Alkohol Alert, 3.10.09) mainpost.de, 1.10.09 Kommentar: Gut gemeint, aber ziemlich wirkungslos. Die ohnehin positiven Schüler werden sich bestärkt fühlen, die andern werden sich beeinflussen lassen von ihren Genen, dem Vorbild der Eltern und der Peer Groups und von der gesellschaftlichen Wirklichkeit inkl. Werbung.

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Freiheit und Staat, Zitat von Roger de Weck

Mittwoch 19. August 2009 von htm

Zitat aus „Den Staat befreien“ von Roger de Weck, im Tages-Anzeiger Magazin 33/2009:
„Ein Uebermass an Regulierung kann in der Tat die Menschen hemmen. Doch ist das Recht eine elementare Voraussetzung der Freiheit aller. Ohne Gesetze gilt das Recht des Stärkeren, das diese Freiheit erstickt.“
„“Mehr Freiheit, weniger Staat“, lautete das Kampfwort. Mehr Marktfreiheit und weniger Bürgerfreiheit – darauf lief ultraliberale Politik hinaus.“ Kommentar: Treffender geht’s kaum mehr. Diese Marktfreiheit für die Alkoholindustrie bürdet uns die Lasten der Alkoholschäden auf und beschneidet unsere Lebensqualität.

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