Dienstag 30. November 2010 von htm
Die Buchhaltungstricks der Grosskonzerne kosten Entwicklungsländer Milliarden. Eine neue Studie über den Bierkonzern SAB Miller zeigt: Steueroptimierung ist lukrativ. Kinderleicht. Und ganz legal. Bier ist in Afrika sehr beliebt. Und für die Brauer ausserordentlich lukrativ. Das zeigt eine Fallstudie, die das britische Hilfswerk Action Aid gestern publizierte. Das Beispiel ist der zweitgrösste Bierkonzern der Welt: SAB Miller, aktiv auf allen Kontinenten. … (Quelle: Tages-Anzeiger, 30.11.10) Kommentar: Was der Steuerwettbewerb in der föderalen Schweiz bringt, wird hier global demonstriert. Jetzt wird auch deutlich, wohin unsere Entwicklungsgelder hinfliessen. Wir haben schon mehrmals darauf hingewiesen. Gegenüber dem ärmsten Kontinent ist diese Taktik besonders stossend. Aber mit Moral und Ethik hat diese Branche bekanntlich ohnehin ihre liebe Mühe.
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Donnerstag 14. Januar 2010 von htm
gute argumente für eine debatte; gefragt von JodSalz
wir müssen (wie ich erst heute erfahren hab) morgen eine debatte in deutsch machen es geht darum, ob das trinken von alkohol nicht erst ab 18 o. höher erlaubt werden soll ich bin dagegen also brauch ich ein paar gute argumente, warum dies nicht durchgesetzt werden soll
Antwort von Kontrabass:
Ich finde es positiv, dass die Kommentare hier mehrheitlich für höheres Mindestalter votieren. Auf www.alkoholpolitik.ch findet man Berichte über solche Diskussionen in Neuseeland und USA. Wenn du schon für tiefere Limiten votieren musst, könntest du z.B. so argumentieren:
– Die Alkoholindustrie hat Mühe, die Mütter zu überzeugen, dass sie ihre Säuglinge mit Alkopop am Schnuller zum Schweigen bringen sollen.
– Um den in den Industrieländern gesättigten Markt noch mehr auszureizen, möchten sie deshalb das Mindestalter möglichst tief ansetzen. Wir müssen unsere Jungen opfern, damit die Industrie nicht noch mehr in die Entwicklungs- und Schwellenländer ausweicht, wo keine sozialen Netze für die Alkoholkranken vorhanden sind.
– Wir haben ein derart gutes Gesundheitssystem, da wäre es doch schade, dies nicht auszunützen. Die Spitäler, Ärzte und Krankenkassen sind froh, wenn ihnen die Arbeit über den Kopf wächst.
– Wir alle fühlen uns geschmeichelt, dass wir Passivtrinker sein dürfen. D.h. wir zahlen gerne ein Leben lang ungefragt Zehntausende an Steuern und Versicherungsprämien, um de horrenden alkoholbedingten Sozialkosten zu zahlen. Und wir freuen uns über jeden oder jede, die von alkoholisierten Jugendlichen oder Erwachsenen vergewaltigt, geschwängert, zu Tode geprügelt, über den Haufen gefahren wird. Auch die Millionen von Kindern, die in einer alkoholbelasteten Familie aufwachsen dürfen, beneiden wir natürlich und sind froh, dass sie auch in Zukunft das Alkoholproblem in unsern Ländern weiter fördern. Wir haben ja sonst keine Probleme.
– Auch die Anzahl Scheidungen mit einem häufigen Alkoholhintergrund möchten wir nicht reduzieren, die Scheidungsrichter wollen auch leben. Und die Scheidungskinder finden die Abwechslung recht lustig.
– In der Armutsdiskussion spricht niemand darüber, dass ein beträchtlicher Teil der Armut alkoholbedingt ist. So ist es doch logisch, dass wir schon früh damit beginnen, die richtigen Weichen zu stellen, dass dieser Armutsfaktor genügend angeheizt wird. Wir möchten doch diese lehrreiche Erfahrung niemand ersparen. Und die Sozialkosten sind ja noch lange nicht hoch genug.
Ich glaube, das gibt einigen Stoff zum Nachdenken und diskutieren. Ein bisschen Zynismus darfst du dir schon leisten. (Quelle: gutefrage.net, 13.1.10)
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