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Alkoholpolitik und Volksgesundheit

Leserbrief: Migros verkauft Alkohol und Tabak in Voi-Läden

Mittwoch 27. Dezember 2017 von htm

15.12.2017

Tages-Anzeiger
Leserforum
Zürich

Per e-mail

Leserbrief zu „Die Migros, die Alkohol verkauft“ vom 14.12.2017

Seit 10 Jahren verkauft die Migros, wie berichtet wird, in der Genossenschaft Aare mit Hilfe des Franchisekonzepts in ihren Voi-Läden Alkohol und Tabak. Letzte Woche wurde die 30. Filiale eingeweiht. Nach den Zukäufen von Globus und Denner und den Migrolino Filialen ein weiteres Beispiel, wie die heutigen Migros-Manager das Erbe von Gottlieb Duttweiler missachten.

Nachdem ehemalige Brauerei-Verwaltungsräte in der Migros mitbestimmen, musste man damit rechnen, dass der Drang nach Grösse und Umsatz und der Konkurrenzkampf mit Coop um die Nummer eins in der Schweiz je länger je mehr in Richtung Alkohol und Tabak zielt. Lange Zeit konnte Adele Duttweiler und ihre Stiftung einen gewissen Widerstand leisten. Leider ist sie 1990 gestorben.

Dazu kommt, dass der Gedanke der Gesundheitsprävention in Bezug auf Alkohol und Tabak trotz ewig steigender Krankenkassen-Prämien sowohl in der Bevölkerung wie im Parlament stetig abnimmt.

Weichgeklopft durch jahrzehntelange Alkohol- und Tabakwerbung, regelmässiger Alkoholwerbung im Textteil der Medien, auch im Migros-Magazin, Liberalisierung oder Abschaffung wichtiger Gesetze der Alkoholprävention, laufender Verbilligung der Alkoholika in den Läden, die heute gemessen an den Löhnen ein Vielfaches weniger kosten als vor Jahrzehnten – all dies hat dazu geführt, dass die Bevölkerung und das Parlament nicht mehr verstehen, welche Bedeutung eine wirksame Alkoholpolitik für unser Land hat. Sogar die Kirchen schenken an ihren Anlässen Alkoholika aus und haben zum Teil einen eigenen Rebberg und Produktionsstätten, um ihre Schäfchen bei Laune zu halten.

Migros und Coop geben sich zwar Mühe, mit Bio- und andern Labels unsere gesunde Lebensweise zu unterstützen. Mit Alkohol und Tabak tragen sie leider viel dazu bei, unserer Gesundheit und unserer Gesellschaft zu schaden.

Freundliche Grüsse

Hermann T. Meyer
Effretikon

(nicht veröffentlicht)

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CH: Wenn Coop an junge Trinker denkt

Dienstag 14. August 2012 von htm

Während der Street-Parade machte eine Coop-Filiale in Zürich ihren trinkfreudigen Kunden ein verlockendes Angebot: Haufenweise gekühlten Vodka. Nicht nur Präventionsfachleute finden das eine Schnapsidee.

Gleich literweise stellte der Supermarkt am vergangenen Samstag hochprozentigen Alkohol griffbereit in grossen Kühltruhen zum Verkauf bereit – wo sonst Joghurt im Sonderangebot und Aktions-Pouletschenkel angeboten werden.

Eine Coop-Geschäftsstelle in der Zürcher Innenstadt witterte am vergangenen Samstag wohl das grosse Geschäft: Hunderttausende von jungen Menschen, die Party machen – und ordentlich eins über den Durst trinken wollten.

Für die Street-Parade-Organisatoren eine Schnapsidee: «Wir verzichten freiwillig auf den Verkauf von harten Alkoholika und würden uns wünschen, dass auch die Geschäfte unsere Präventionsbemühungen unterstützen würden», sagt Stefan Epli, Mediensprecher der Zürcher Street-Parade, als er mit dem Leserreporter-Bild konfrontiert wird. …
(Quelle: bazonline, 13.8.12)

unser Online-Kommentar: Als Information: Der Bund ist mit dem kommenden neuen Alkoholgesetz daran, das Alkoholmonopol aufzugeben. Das Monopol betraf nur reinen Alkohol, keine Trinkprodukte. Die Alkoholsteuern von total ca 400 Mio.CHF pro Jahr machen nicht einmal 10% der Schäden aus, die der Alkohol und seine Konsumenten verursacht. Vom Leid ganz zu schweigen. Den Rest bezahlen wir alle ungefragt. Das ist Freiheit. Prost!

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Leserbrief zu „Mehr Schutz für die Jugend“

Dienstag 31. Mai 2011 von htm

24.05.2011

Coop Zeitung

Online

Leserbrief zu „Mehr Schutz für die Jugend“ vom 24.5.11

Das Heraufsetzen des Mindestalters ist eine von mehreren sinnvollen Massnahmen, wenn eine Gesellschaft ihr Alkoholproblem entschärfen will. Die Widerstände gegen ein Mindestalter sind immer die gleichen, egal bei welchem Alter. Auch wenn einige das Gesetz umgehen, ist der Effekt per Saldo eben doch vorhanden und wertvoll.
Wer von seinen Alkoholerfahrungen auf die Gesamtheit der Bevölkerung schliesst, unterliegt einer Selbsttäuschung.

So gesehen ist die Massnahme von Coop sinnvoll. Dass Coop damit Imagepflege betreibt, um ihre Rolle als grösster Alkoholhändler in der Schweiz zu bemänteln, ist ein anderes Kapitel. Mit ihrer aggressiven Tiefpreispolitik auf dem Alkoholsektor hat sie einen grossen Anteil am Leid und and den gesellschaftlichen Kosten, die das Alkoholproblem uns verursacht.

Mit freundlichen Grüssen
Hermann T. Meyer

(Am 31.5.11 gekürzt veröffentlicht)

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CH: Die SKS fordert: Kein Online-Alkohol mehr für Teens!

Sonntag 31. Oktober 2010 von htm

Online-Shops liefern auch Kindern ­Alkohol nach Hause. Ein unhaltbarer Zustand, finden Konsumentenschützer.
Martina (13) und ihre Freundinnen wollten in den Herbst­ferien eine richtig tolle Party feiern, zum ersten Mal mit Alkohol. Für ein paar Flaschen war rasch gesorgt: Martina klickte sich in den Online-Shop von Coop und bestellte zwölf Flaschen Wein für knapp 100 Franken. Lieferung: zwei Tage später, Mittwoch, zwischen 8 und 14 Uhr.
Zu dieser Zeit waren Martinas ­Eltern bei der Arbeit. Das klappte wunderbar. Pünktlich brachte der Pöstler die Weinschachtel an die Tür. Er wollte weder Namen noch Alter wissen. Der Alkparty stand nichts mehr im Wege.
Den Testkauf mit Martina inszenierte die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS). Er zeigt, wie Kinder trotz Jugendschutz problemlos zu Alkohol kommen. Für Konsumentenschützerin Sara Stalder ist das untolerierbar. «Online-Shops sollen alkoholische Getränke nur ausliefern dürfen, wenn sie die ­Altersbeschränkung kontrollieren», fordert sie. …. (Quelle: blick.ch, 31.10.10)

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Testkäufe am Züri-Fäscht: Bedenkliches Ergebnis

Dienstag 6. Juli 2010 von htm

Zwei Drittel der Betriebe verkauften Alkohol an Jugendliche. Die Verantwortlichen werden verzeigt.
Am Samstagabend führten Detektive der Stadtpolizei Zürich in Zusammenarbeit mit dem Blauen Kreuz und der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich bei 16 Festwirtschaften und offenen Ständen diverse Alkoholtestkäufe durch. In 11 Fällen bekamen die vier 14- und 15-jährigen Schülerinnen und Schüler problemlos alkoholische Getränke. Dieses Ergebnis sei «äusserst bedenklich», schreibt die Stadtpolizei in einer Medienmitteilung. Sämtliche Betreiber seien im Vorfeld der Veranstaltung darauf aufmerksam gemacht worden, dass während des Festes Testkäufe durchgeführt werden. (Quelle: Tages-Anzeiger, 5.7.10) Kommentar: Bei 120 Festwirtschaften sind 16 Stichproben natürlich nicht repräsentativ, das Ergebnis ist trotzdem klar: Das Geschäft lockt zu stark, die Risiken erwischt und gebüsst zu werden, sind zu gering. Auch die Preispolitik ist nicht im Sinne der Volksgesundheit: Bier Fr. 5.50, Alkoholfreies Fr. 5.–. Der Unterschied ist kein Anreiz, das gesündere Getränk zu wählen, was bei dieser Hitze besonders wichtig gewesen wäre. Dass Coop mit einer Billigpreis-Aktion, 24 Dosen für Fr. 12.–, den Alkoholkonsum zusätzlich gefördert hat, setzt noch das Tüpfchen aufs „i“. (siehe auch Tages-Anzeiger, 6.7.10)

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