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Alkoholpolitik und Volksgesundheit

CH: Nach der Ablehnung der Waffen-Initiative

Dienstag 15. Februar 2011 von htm

htm: Nach der Ablehnung der Waffen-Initiative wird von der Bundesrätin Sommaruga betont, dass nun vermehrte Anstrengungen auf dem Gebiet der Suizid-Prävention unternommen würden. In der Frühlings-Session der Eidgen. Räte soll das Präventions-Gesetz behandelt werden, das diese Suizid-Prävention enthalten würde.

Kommentar: Wird dann von der Politik berücksichtigt, dass Alkohol-Prävention auch Suizid-Prävention bedeutet? Gerade im Zusammenhang mit einem Waffeneinsatz wirkt Alkohol oft als Hemmungslöser, der die Tat erst möglich macht. Daneben ist Suizid unter Alkoholabhängigen auch ein häufiges Ereignis, wenn trotz Therapien der Wiedereinstieg in die Gesellschaft nicht gelingen will.

Wirksame Alkoholprävention würde aber nicht nur die in der Schweiz hohe Suizidrate senken, sondern in vielen Problembereichen in unserer Gesellschaft spürbare Verbesserungen bringen. Alkohol ist, gemäss der kürzlichen Meldung der WHO für weltweit 2,5 Millionen Todesfälle jährlich mitverantwortlich, die meisten in den industrialisierten Ländern. Unfälle im Verkehr, am Arbeitsplatz, im Haushalt, in der Freizeit; 60 verschiedene, zum Teil tödliche Krankheiten (Krebs, Herz, Leber, Alkoholismus, Delirium Tremens), plötzlicher Kindstod wegen alkoholisierter Eltern, HIV-Übertragung, Gewalt und Vandalismus in der Öffentlichkeit, beim Sport, sexuelle Gewalt, unerwünschte Kinder, Gewalt in der Familie, Scheidungen, Kinder, die in alkoholbelasteten Familien aufwachsen müssen und deshalb schlechtere Lebenschancen haben, Armut, Jugendalkoholismus, Alkohol am Arbeitsplatz mit ökonomischen Folgen für die Firma und die Wirtschaft, Schädigung der Interessen von Staat und Bevölkerung durch die Korruption bei Politik und Medien, die sich dem Druck der Alkoholindustrie ergeben haben.

Die daraus entstehenden Sozialkosten belasten Staat und Bevölkerung jährlich mit Milliarden, die ungefragt bezahlt werden müssen. Leider muss befürchtet werden, dass sich auch mit den neuen kommenden Gesetzen (Präventionsgesetz, Alkoholgesetz) nicht viel ändern wird, weil der Bevölkerung die nötigen Informationen fehlen, um die Mehrheit der Politiker zur Umkehr zu zwingen. Ob die vom Bundesamt für Gesundheit angekündigte Diskussionswoche einen Fortschritt bringt, wird davon abhängen, ob die zielführenden Fragen diskutiert werden können, d.h. auch, ob die benötigten Informationen zur Verfügung stehen, die seit Jahren von der Fachwelt bereitgestellt werden.

Kategorie: Aids, Alkoholindustrie, Alkoholkrankheit, Allgemein, Arbeitsplatz, Armut, Eltern, Gesundheit, Gewalt/Kriminalität, Jugend, Kinder, Medien, Neues Alkoholgesetz (CH), Politik, Schweiz, Sozialkosten, Sport, Statistik, Verhaltens-Präv., Verkehr, Verschiedene, Wirtschaft | Keine Kommentare »

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