Online-Kommentar zum Alkohol-Tod einer 14-Jährigen
Mittwoch 26. Mai 2010 von htm
Online-Kommentar zum Artikel im Tagesspiegel vom 25.5.10 tagesspiegel.de, 25.5.10
Es ist wirklich tragisch. Da werden laufend neue Präventionskampagnen ausgeheckt, der Konsum geht leicht zurück und das Komasaufen nimmt zu, immer wieder auch mit tödlichen Folgen. Der Politik seien die Hände gebunden. Das stimmt natürlich. Die Alkoholindustrie hat die Politik im Griff. Die Politiker wagen nicht, die bekannten, erfolgversprechenden Massnahmen zu ergreifen, weil sie befürchten, das Volk würde sie nächstens abwählen. Das Stimmvolk kann aber gar nicht anders, weil es von den Behörden, den Medien und der Werbung nicht oder falsch informiert wird und deshalb glaubt, man könne gar nichts dagegen tun. Alkohol gehöre nun mal zur Kultur, sei keine Droge, sei flüssiges Brot, gehöre unbedingt zum Lifestyle, sei sogar gesund und was der Sprüche noch mehr sind.
Die WHO, Weltgesundheitsorganisation, hat letzten Donnerstag die Resolution für eine globale Alkohol-Strategie einstimmig verabschiedet. D.h. die europäischen Länder waren auch dabei. Leider ist die Umsetzung der empfohlenen Massnahmen freiwillig. Und die Medien und die Behörden hüllen sich wie oben beschrieben in Schweigen. Nicht einmal das Deutsche Ärzteblatt hat bisher in seinem täglichen Newsletter darauf reagiert. Das ruft nach einer kleinen Revolution von unten! Das schon immer auf diesem Gebiet für dumm verkaufte Volk sollte sich informieren und dann eine objektive, evidenzbasierte Alkoholpolitik im Sinn der WHO verlangen und nur Politiker wählen, die versprechen, dies zu tun. Unabhängige Informationen gibt es z.B. auf www.alkoholpolitik.ch.
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