www.alkoholpolitik.ch

Alkoholpolitik und Volksgesundheit

Sonntag 6. Januar 2013 von htm

After 10 years of full and one year with reduced activity this website is working as an archive.

Nach 10 Jahren mit voller und einem Jahr mit reduzierter Aktivität wird diese Website zum Archiv.

Da mich das Thema immer noch nicht loslässt, werde ich meine Webseite zum Bloggen einsetzen. Ab und zu werde ich einen Kommentar aufschalten. Vielleicht schauen Sie gelegentlich hinein. Mit den besten Wünschen zum neuen Jahr.

Hermann T. Meyer

Kategorie: Allgemein | Keine Kommentare »

Beobachter: Mythos Alkohol (Nr. 9/2024)

Mittwoch 1. Mai 2024 von htm

Hermann Meyer

Sehr erfreulich, dass Der Beobachter nun in der Alkoholfrage zu seiner normalen kritischen Haltung gefunden hat, nachdem er während Jahrzehnten stur die Alkoholindustrie unterstützt hat.
Die im Artikel erwähnten fehlerhaften Untersuchungen haben international angesehene Fachleute schon lange kritisiert, wurden aber lange nicht gehört. Viele dieser Studien sind noch auf meiner Webseite zu finden: www.alkoholpolitik.ch. Übrigens: Roter Traubensaft enthält alle wertvollen Inhaltsstoffe. Aber auch viel natürlichen Zucker. Nach Bedarf mit Wasser verdünnt, kühl serviert, wird er zum köstlichen Durstlöscher.

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Online-Kommentar zu Kolumne Nadine Jürgensen im Tages-Anzeiger Magazin

Montag 25. September 2023 von htm

Wie gelingt es uns, möglichst nicht krank zu werden?

Kommentar: Nachdem die bürgerlichen Parteien in den beiden Räten ein neues Alkoholgesetz und ein Präventionsgesetz versenkt haben, setzt sich nun eine FDP-Nationalrats-Kandidatin gross für Gesundheitsprävention ein. Ein Lichtblick oder billige Wahlpropaganda? Bei näherem Hinsehen fällt mir auf, dass eine der wichtigsten Ursachen von nichtübertragbaren Krankheiten, das Rauschgift Alkohol, mit keinem Wort erwähnt wird. Den Lichtblick kann ich wohl vergessen!
(wurde publiziert.)

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Leserbrief zu Artikel über das geplante Labelling in Irland

Dienstag 20. Juni 2023 von htm

Leserbrief zu «Warnkleber helfen nur Politikern» Tages-Anzeiger vom 8.6.23
Jean-Martin Büttner hat wieder einmal viel Fachkenntnis bewiesen. Bei den nötigen Massnahmen hebt er eine Möglichkeit, die Verfügbarkeit einzuschränken und den Jugendschutz hervor. Wahrscheinlich, weil er dem wirksamsten Mittel, den Konsum zu senken, nämlich die Preisgestaltung, kaum Chancen einräumt.

Seine dritte Massnahme, eine bessere Betreuung der Angehörigen, wurde noch kaum je in der Öffentlichkeit hervorgehoben. Dass 100’000 Kinder und Jugendliche in alkoholbelasteten Familien die Hölle erleben, sollte die PolitikerInnen wachrütteln.

Der kurze Schlussabschnitt «Wer sich nicht helfen lässt, handelt egoistisch. Wer den Süchtigen nicht helfen will, verhält sich skrupellos.» müsste noch ergänzt werden: Wer die Alkoholprävention nicht unterstützt schädigt sich und unser Land.

(veröffentlicht am 20.06.2023)

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Leserbrief zu Artikelserie im Tages-Anzeiger über Alkohol

Freitag 6. Januar 2023 von htm

03.01.2023

Tages-Anzeiger

Online

Droge Alkohol

Noch nie hat unsere „liebste Droge Alkohol“ in einem Monat derart viel Druckerschwärze erhalten. Eine erstaunliche Leistung. Vielen Dank! Wie oft hätte ich auf einen solchen  Effort im Laufe der Jahre gehofft, als es darum ging, der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken. Als Gegengewicht zu der überwältigenden Macht der verlogenen Alkoholpropaganda, und als Einlösung der ständigen hochtrabenden Versprechen, einen ehrlichen, hochkarätigen Journalismus zu betreiben.

Leider kommt diese Serie reichlich spät: Die Alkoholindustrie hat praktisch freie Bahn. Der Vorsorgegedanke ist im Volk und in der Politik weitgehend abhandengekommen. Wertvolle Gesetze wurden gestrichen oder schubladisiert. Eine positive Ausnahme gab es im vergangenen Jahr: Das  Veto der Migros-GenossenschafterInnen.

Kritikpunkte: Der Artikel zur Geschichte hört ca 1920 mit der amerikanischen Prohibition auf. Ohne zu erwähnen, wie viele Spitäler in der Folge schliessen mussten. Und ohne die grosse internationale Bewegung zu schildern, die gegen Ende des 19. Jh. den Kampf gegen die grosse Alkoholnot aufnahm, die als Folge der Industrialisierung mit dem Kartoffelschnaps über Europa hereinbrach. Prof. Auguste Forel an der Uni Zürich war einer der Anführer. Heute führt die WHO. Pkt. 2: „Mindful drinking“ tönt als niederschwelliges Angebot verlockend, der Erfolg ist ernüchternd. Dazu kommt, dass etwa die Hälfte nach einer stationären Kur rückfällig wird, weil zu wenig auf die Nachsorge geachtet wird. Angebote gibt es.

Kommentar:

Die Serie umfasste folgende Artikel auf der Seite „Kultur und Gesellschaft“:

Samstag, 10.12.22       „Wie mir der Alkohol verleidet ist“
Donnerstag, 15.12.22  „“So wirkt Alkohol im Körper“; auf Seite „Wissen“
Freitag, 16.12.22          „Unsere liebste Droge“
Donnerstag, 22.12.22 „Ich bin Alkoholiker, ohne dass es jemand merkt“
Freitag, 30.12.22         „Trinken ist das neue Rauchen“

(nicht veröffentlicht) Er umfasst genau die erlaubten 1200 Zeichen, obwohl noch viel zu schreiben gewesen wäre. Zum Beispiel fehlt der Bezug zur Gegenwart in der Alkoholpolitik seit Prof. Forel und Prof. Bunge Ende des 19. Jh. Diese Webseite würde einiges Material dazu liefern.

 

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Mindful Drinking: Neues Phänomen

Freitag 11. November 2022 von htm

SRF – Wissen meldet:

Trend zum Alkoholverzicht Mindful Drinking: die neue Nüchternheit

Immer mehr Menschen verzichten ganz oder teilweise auf Alkohol. Ist das Trinken bald genauso out wie das Rauchen?

Kommentar: Sehr lesenswert und erfreulich

Kategorie: Alkoholfreies, Allgemein, Dokumente, Erhältlichkeit, Feste und Feiern, Gesundheit, Jugend, Konsumhaltung, Kultur, Medien, Prävention, Schweiz, Verhaltens-Präv., Veröffentlichungen | Keine Kommentare »

Leserbrief zu „Hier werden Kranke zu Schuldigen“

Freitag 11. November 2022 von htm

Link: Artikel kostenpflichtig

Kritik an den Anonymen Alkoholikern (AA).

11.11.2022

 

Redaktion Gesundheitstipp
Leserbriefe
Postfach
8024 Zürich

 

Betr. «Hier werden Kranke zu Schuldigen», Ausgabe Nr. 11

Sehr geehrter Herr Gossweiler,

Nachdem der Gesundheitstipp vor Jahren die Alkoholprävention mit alkoholfreundlichen Artikeln bekämpfte, bemühen Sie sich nun, ein wichtiges Glied in der Rehabilitation anzuprangern. Als Alternative empfehlen Sie die Therapie durch spezialisierte Ärzte. Gerade heute, wo die Nachfrage nach psychiatrischer Behandlung nicht befriedigt werden kann, Patienten trotz Beziehungen Monate lang auf die Warteliste vertröstet werden, ist dies für die Tausende von Alkoholkranken in der Schweiz blanker Hohn.

Der alte Slogan «Sucht hat viele Ursachen, deshalb braucht es auch verschiedene Therapie-Ansätze», sollte auch Ihnen bekannt sein. Die AA sind eine Variante unter anderen. Aber sie bedeuten Hoffnung für einen grossen Teil der Betroffenen. Dass in England mehr als die Hälfte der Teilnehmer erklären, «sie könnten mit der höheren Macht nichts anfangen», zeigt höchstens, dass das Angebot an Alternativen ungenügend ist.

Als ehrenamtlicher Mitarbeiter in einem Abstinentenverband hatte ich die unbefriedigenden Aspekte der AA-Ideologie auch erkannt und versucht, jenen AA-Mitgliedern, die merkten, dass sie auf diesem Weg nicht weiterkamen, eine sinnvolle Weiterentwicklung in unsern Gruppen und fachlich geführten Gesprächskreisen zu bieten. Das Projekt mit diesen Gesprächskreisen wurde 1988 mit Unterstützung der Alkoholberatungsstelle in Zürich und des Kantons Zürich gegründet und ist immer noch aktiv. Seither haben wohl die meisten Alkoholberatungsstellen solche Gesprächskreise angegliedert.

Ihr Artikel behindert wahrscheinlich das Wirken der AA, bringt aber den Alkoholkranken keinen wirklichen Nutzen. Stattdessen bringen Sie die bekannten Tipps für Normalkonsumentinnen und –    Konsumenten und 4 Portraits von ihnen. Ihr Artikel wird dem grössten Drogenproblem, das die Welt kennt, mit 3 Mio. Toten jährlich, nicht gerecht. Dem Namen ihrer Zeitschrift auch nicht.

Freundliche Grüsse

Hermann T. Meyer

(nicht veröffentlicht, dafür zwei andere Autoren)

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Leserbrief zur Migros-Alkohol-Abstimmung

Samstag 21. Mai 2022 von htm

Tages-Anzeiger
Leserforum
Zürich

Per Webformular

Leserbrief zu «M wie Mut zum Verzicht» TA vom 19.5.2022

Den Beitrag von Rachel Osterwalder kann ich nur voll unterstützen. Der Verzicht auf den Alkoholverkauf hat die Migros seit den Anfängen als der Volksgesundheit verpflichtet vor allen andern Detaillisten ausgezeichnet. Seit ehemalige Manager aus dem Bierbraugewerbe in die Migros Leitung Einzug gehalten haben, ist nicht überraschend in der Chef-Etage der Wunsch nach Alkoholverkauf  immer stärker geworden. Nun ist für sie der Moment gekommen, aufs Ganze zu gehen, nachdem die Fronten seit Jahren durch die Zukäufe der alkoholführenden Firmen wie Denner und Globus aufgeweicht worden sind.

Geholfen hat natürlich auch der allgemeine Trend in Wirtschaft und Politik, im Zeichen des Neoliberalismus mit der nicht funktionierenden Eigenverantwortung die Prävention zu schwächen. (Ein entsprechendes Ergebnis haben wir ja gerade während der Corona-Pandemie erlebt.) Die Politik verhinderte ein Präventionsgesetz, der Alkoholverkauf auf Autobahn-Raststätten wurde erlaubt, die TV-Alkoholreklame eingeführt, das Alkohol-Werbeverbot betr. Jugendliche wurde abgeschwächt, etc. Und nun will die Migros am Alkohol gesunden!

Die Einschränkung der Erhältlichkeit ist gemäss WHO die zweitwirksamste Massnahme, wie der Alkoholkonsum eingeschränkt werden kann. Wenn die Migros, eine der zwei grössten Detaillisten,  ihre einschränkende Politik aufgibt, wäre das ein Erdrutschsieg für die weltweite Alkoholindustrie. Auf unsere Kosten!

Weiss jemand, wie sauber die Abstimmung durchgeführt und kontrolliert wird??

Hermann T. Meyer
Effretikon

(mit einer Kürzung veröffentlicht am 25.5.22)

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Leserbrief nochmals zum Thema kontrolliertes Trinken

Samstag 12. Juni 2021 von htm

7.06.2021

Tages-Anzeiger
Leserforum
Zürich

Per e-mail

Leserbrief zu “Das Unweigerliche am ersten Glas ist das zweite” vom 7.6.21

Es ist eigentlich müssig, über die Kosten des kontrollierten Trinkens zu fachsimpeln. Wesentlich sind doch vielmehr die Kosten und die menschlichen Kolateralschäden, die während diesen langen Therapiephasen entstehen. Und diese sollten auf alle Beteiligten grossen Druck ausüben, doch wenn immer möglich die Abstinenz anzupeilen. Am besten mit gleichzeitiger Begleitung in einer Selbsthilfe- oder Abstinentengruppe.

Kontrolliertes Trinken heisst nichts anderes als weitertrinken, in an- und absteigenden Wellen. Das kann ein ganzes Leben dauern. Das kann heissen, auf alle bekannten Arten im Zusammenhang mit Alkohol straffällig werden: Eine Firma in den Ruin treiben, mehrere Ehen zerstören, den Kindern eine grauenvolle Kinder- und Jugendzeit bescheren, häusliche, öffentliche und sexuelle Gewalt. Die Rolle des Alkohols wird oft heruntergespielt, tabuisiert. Unser legales Suchtmittel muss weiter gewinnbringend verkauft werden können.

Und jetzt wird gross diskutiert, wie an Suchttherapien besser gespart werden könnte, bei ein paar tausend Personen pro Jahr, wo es doch gegen 300’000 Alkoholkranke und über 100’000 Kinder und Jugendliche in alkoholkranken Familien in der Schweiz gibt. Die Frage müsste doch lauten: Wie verbessern wir die Alkoholprävention im Einklang mit der WHO,  dass diese Tragödien nicht erst entstehen müssen. Leider haben unsere Politiker und Politikerinnen während der letzten Jahrzehnte mit einer unsäglichen Alkoholpolitik genau des Gegenteil vollbracht.

Freundliche Grüsse

Hermann T. Meyer
Effretikon

(ohne Änderung am 12.6.21 veröffentlicht)

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Leserbrief zu Studie über die Wirksamkeit der Arbeit von Alkoholfachstellen

Samstag 5. Juni 2021 von htm

3.06.2021

e-mail Redaktion ZOL

Per e-mail

Leserbrief zu „Alkoholfachstellen bremsen Studie aus“ vom 2.6.21

Der Autor der Studie über die Effizienz von Alkoholtherapien, Martin Sieber, bringt es auf den Punkt: „Das Resultat passte den Fachstellen nicht. Es ist politisch zu heikel“. Was er mit Zahlen belegt, könnte jeder und jede mit etwas gesundem Menschenverstand und etwas Kenntnis des Themas Alkohol auch herausfinden.

Als in den 1990er-Jahren die grosse Alkoholliberalisierungswelle über unser Land hinwegschwappte, suchte man nach neuen, niederschwelligen Angeboten, um therapiewilligen Alkoholkranken den Gang zur Alkoholberatung zu erleichtern. Das Therapieziel „kontrolliertes Trinken“ versprach Besserung ohne totale Abstinenz. Und war vielen hochwillkommen. Wer will sich schon freiwillig ins gesellschaftliche Abseits stellen, wenn es auch anders geht!  Leider funktioniert es, wie vorauszusehen war, mehrheitlich nicht.

Dass diese Entwicklung politisch heikel ist, kann gut nachvollzogen werden. Die Politik sieht es nicht gerne, wenn die Ergebnisse ihrer unsäglichen Alkoholpolitik der letzten Jahrzehnte ans Tageslicht kommen. Aber keine Angst, genau so, wie die vom Bundesrat mitunterzeichneten Empfehlungen der WHO für eine Globale Alkoholstrategie in den Berner Schubladen verschwanden, genau so wird auch diese Untersuchung kaum positive Folgen haben. Und die ach so ehrlichen und kritischen Medien werden wieder die Tabu-Politik weiterführen und schweigen.

Freundliche Grüsse

Hermann T. Meyer
Effretikon

(Am 5.6.21 gekürzt veröffentlicht)

Kategorie: Abhängigkeit, Allgemein, Gesundheit, Leserbriefe, Medien, Politik, Prävention, Rehabilitation, Schweiz, Veröffentlichungen, Verschiedene, Weltgesundheits-Org., WHO globale Alkohol-Strategie | Keine Kommentare »

Gastkommentar zu Artikel in der NZZ zum dänischen Film Druk

Freitag 4. Juni 2021 von htm

Der Kater kommt auf leisen Sohlen 

NZZ vom 10.5.2021 

Brillant hat Redaktor Bühler das Geschehen im neuesten dänischen Film „Druk“ beschrieben. Man bekommt eine gute Präsentation dessen, was das Werk des Regisseurs Vinterberg vermitteln will, und das Bild des saufenden Lehrers mit seiner Schülerschar im Zentrum der Seite ergänzt den Text anschaulich. Aspekte verschiedenster Art werden beleuchtet, und das Bemühen, nebst den hochgejubelten Wirkungen des Alkoholgebrauchs auch die negativen Folgen zu erwähnen, ist einigermassen zu erkennen.

Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl. Man fragt sich unwillkürlich, ob wirklich der Stellenwert der beiden Gegenpole realistisch und ausgewogen gewichtet wurde. Ein bisschen Spass und Animation durch berauschende Getränke – das tönt harmlos, aber allein in der kleinen Schweiz beispielsweise leben rund 250000 Alkoholiker, bei denen, um die Worte Bühlers zu benützen, „das Drama seinen Lauf“ genommen hat. Den betroffenen Familien und ihrem Umfeld wird immenses Leid zugefügt, und diese Leute werden das Hochlebenlassen des Alkohols zweifellos als bitteren Hohn empfinden. Bei „Man kann (und soll) sich einen Tag schöntrinken“ hätte Bühler deshalb meines Erachtens die zwei Wörter in Klammer besser weggelassen.

Hans-Peter Köhli, Zürich

(mit Kürzungen veröffentlicht)

(mit freundlicher Erlaubnis des Autors)

Kategorie: Alkoholkrankheit, Allgemein, Feste und Feiern, Geschichten, Internationales, Kultur, Leserbriefe, Medien, Veröffentlichungen | Keine Kommentare »

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